Furcht vor Ebola-Virus wächst

„Betet für uns – möge Gott die Epidemie von uns fernhalten…“ Im Partnerkirchenkreis Muku im Südkivu des Kongos, der ja ohnehin schon arg gebeutelt ist, ist derzeit auch die Angst vor einer Ebola-Epidemie groß. Jüngst – so berichtete Mufumu Augustin -, wurde sogar die Generalversammlung der CBCA, (Communauté Baptiste au Centre d’Afrique = Kirchenverbund) zu der alle Pfarrer in der Region zusammenkamen, aus Sicherheitsgründen von den Gesundheitsbehörden von Bukavu nach Goma verlegt. So wollte man verhindern, dass das Ebola-Virus, das schon viele Todesfälle im Nordkivu verursacht hat, durch Menschen aus dem Norden auch in Region des Süd-Kivu eingeschleppt wird.

Neben der Sorge um das um sich greifende Ebola-Virus (dazu auch nachfolgende Infos aus dem Deutschen Ärzteblatt) ist man in Muku auch traurig über den Tod der Ehefrau von Superintendent Reverend Sylvain Muhindo. Sie starb während alle Pfarrer zur Generalversammlung in Goma weilten und wurde am 18. Juli in Goma beigesetzt. „Ihre Unterstützung im Gebet wird für die schwere Zeit nötig sein“, schreibt Mufumu Augustin.

 

Mufumu Augustin, zuständig für die Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit in Muku, ist schon lange in der Partnerschaftsarbeit aktiv. Er war 2016 beim Delegationsbesuch bereits zum zweiten Mal im Kirchenkreis Altenkirchen und berichtet immer wieder unserem Partnerschaftsausschuss, was es an Neuigkeiten in Muku gibt. Christa Hillmer (Altenkirchen), langjährige Partnerschaftsaktive, übersetzt immer die gelieferten Informationen.

Hier ein Foto aus dem KK-Archiv, das Mufumu Augustin bei seinem Besuch in Schöneberg zeigt. Mit ihm auf dem Bild: Pfarrerin Almuth Germann (Freusburg), die zuletzt 2018 in Muku unterwegs war.

 

 

 

Stichwort: Ebola im Kongo

„Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“

Erst jüngst hat die Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) hat wegen der anhaltenden Ebola­epidemie im Kongo eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ aus­gerufen.

Damit will die WHO – so berichtet das deutsche Ärzteblatt am 18. Juli – den Kampf gegen die Krankheit im Kongo und den Nachbarlän­dern verschärfen. Sie hofft auch, mehr Gelder für den Einsatz gegen Ebola zu be­kommen. Das von der WHO berechnete Budget für das erste Halbjahr war nur zur Hälfte gedeckt worden.

Das Ärzteblatt berichtet weiter:

Es bleibe bei einer regionalen Bedrohung. Selbst in der Region seien Grenzschlie­ßun­gen nicht nötig. Das könne den Kampf gegen die Krankheit noch erschweren, weil Men­schen dann womöglich Schleichwege benutzten und nicht die offiziellen Grenz­über­gänge, wo medizinisches Personal bei Passanten nach Krankheitsanzeichen Aus­schau hält. „Der Ausschuss hält es nicht für nötig, Überwachungsstellen an Flughäfen oder ande­ren Häfen außerhalb der Region einzurichten“, hieß es in der Mitteilung des Aus­schus­ses. An die betroffenen Länder ging aber die Empfehlung, die Überwachung zu ver­bessern, damit alle Fälle früh entdeckt und die Betroffenen in Behandlungszentren gebracht werden.

Die WHO ist besorgt, weil der Ausbruch nach einem Jahr noch nicht unter Kontrolle ist. In der Millionenstadt Goma gab es am Wochenende den ersten Fall, und im Nachbarland Uganda sind im Juni drei Fälle bekannt geworden. Die Situation in Goma sei unter Kontrolle, versicherte Kongos Ge­sund­heits­mi­nis­ter Oly Ilunga Kalenga in Genf Anfang der Woche. Die Gesundheitsbehörden hätten sich seit Monaten auf einen solchen Fall vorbereitet. Der Betroffene, ein Pastor, der aus Butembo anreiste, ist inzwischen gestorben. Weitere Fälle wurden bis gestern nicht bekannt.

Die WHO geht davon aus, dass bislang womöglich nur 75 Prozent der Fälle entdeckt werden. Manche Betroffene sterben, ohne dass die Familien sich bewusst sind, dass der Angehörige Ebola hatte. Ohne Medikamente sterben 70 Prozent der Infizierten. Mit Medikamenten überleben 70 Prozent. Nachbarländer sollten die regulatorische Genehmigung des noch experimentellen Impfstoffs jetzt voran treiben, damit er im Fall eines Ausbruchs schnell eingesetzt werden kann, so der Ausschuss…

…Für Länder wie Deutschland, fernab des Krisenherdes, hat die Erklärung des Notstan­ds zunächst keine Auswirkungen. „Kein Land sollte Grenzen schließen oder andere Beschränkungen von Reisen und Handel verfügen“, hieß es in den Empfehlungen…

…Die Seuche wütet in einer Region im Osten des Landes, die seit Jahren von rivalisie­ren­den Rebellen terrorisiert wird. Das macht die Bekämpfung besonders schwierig. Helfer werden in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri immer wieder attackiert. Seit An­fang des Jahres gab es nach Angaben der WHO fast 200 Übergriffe, und sieben Ebolahelfer kamen ums Leben…