„Damit wir nicht aufgeben…“

„Um Deine Kraft des Friedens bitten wir Gott, damit wir nicht aufgeben, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzutreten…“ Mit Klagen und Gebeten „läutete“ der Kirchenkreis den weltweiten Klimaschutztag am 25. März in Altenkirchen ein.

Vor der Klima-Demonstration/Mahnwache auf dem benachbarten Schlossplatz (organisiert von wwgoesgreen) hatten Kirchenkreis, der synodale Ausschuss für Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung und die Kirchengemeinde Altenkirchen in die Christuskirche eingeladen.
Superintendentin Andrea Aufderheide, Gemeindepfarrerin Gudrun Weber-Gerhards, die Ausschussmitglieder sowie Martin Schmid-Leibrock am Keyboard fassten die „unfassbaren“ Gedanken, Ängste, den Ruf nach Gerechtigkeit und Frieden, die Zukunftsängste und das Sehnen nach einem würdigen Umgang mit der gebeutelten Schöpfung in Worte und Töne.
In die Klagen wurden die Leiden der Menschen in der Ukraine ebenso deutlich wie die noch immer nicht ausreichenden Maßnahmen den Klimawandel zu stoppen, oder das nach wie vor große Erschrecken über die maroden Wälder der Heimat.

Erinnerungen an die letzten Kriegstage 1945 in der Region

Gedacht wurde aber auch den heimatlichen Geschehnissen vor 77 Jahren. Damals in den letzten Märztagen 1945 fielen die letzten Bomben auf die Kreisstadt und hinterließen Trümmerfelder, da wo zuvor noch viele Gebäude oder die Christuskirche standen. Unsägliches Leid eines Krieges, an den sich noch heute Menschen erinnern, bzw. die deren Nachkommen durch die Erzählungen der Kriegsgeneration noch so nahe ist. Der Wahnsinn des Krieges und das damit verbundene Leid ist auch mit der Erinnerung an die letzten Kriegstage in der Region verbunden. Hier gab es bei sogenannten „Häuserkämpfen“ – u.a. in Weyerbusch, Mehren und Hasselbach – keine Rücksicht auf Leib und Wohl der Menschen.

Stille Gebete und Worte der Hoffnung

Alles Beschwerende der Vergangenheit und im Heute brachte die BesucherInnen und Besucher der kleinen Andacht vor Gott. In Form eines stillen Gebetes beim Kerzen-Entzünden am Globusleuchter und im gemeinsamen Fürbittengebet:

„Barmherziger Gott, um Deine Kraft des Friedens bitten wir. Wir sehen uns danach, dass du Recht schaffst in unserer, deren Ungerechtigkeit zum Himmel schreit. Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit, die nicht auf Kosten anderer zustande kommt.“

Ein besonderes, künstlerisches Arrangement hatte Georg Weyer, Mitglied des Umweltausschusses aus Fensdorf geschaffen. Er vereinigte den toten Wald (Foto) wo abgestorbene Äste und Zweige mahnend zum Himmel zeigten, mit kleinen Sämlingen und blühbereitem Grün: sichtbar gemachtes „Seufzen der Schöpfung“

„Um Deine Kraft des Friedens bitten wir Gott, um die Bereitschaft zur Umkehr, dass wir Menschen damit aufhören, den Raum, den du uns zum Leben schenkst, mutwillig oder gedankenlos zu zerstören. Bewahre Himmel und Erde!“

„Gott, ich bleibe immer bei Dir – trotz allem.

Ich vertraue darauf, dass Du mich an Deiner Hand hältst und mich leitest.

Dir nahe zu sein ist mein Glück.

Du bist meine Hoffnung, mein Friede.

Von Dir kommt das Leben!

In der Schöpfung selbst  lässt du Hoffnung sprießen.
Grün bricht durch in allem Tod des Waldes.
Wir sehen es – hier vorne und überall,
wo wir deine Schöpfung Schöpfung sein lassen;
Lass uns begreifen, dass deine Weisheit größer ist als alle klügsten Ideen der vielen Albert Einsteins.
Lass uns begreifen – die Erde ist das kostbarste Geschenk für unser Leben.
Gott wir brauchen dich!
Hilf uns aufstehen – jetzt und heute und jeden Morgen neu! Amen

Spenden für Diakonie-Katastrophenhilfe und Brot für die Welt

Im Anschluss an das „Gebet für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung“ reihten sich die Besucherinnen und Besucher in die Ketten der Menschen ein, die auf dem Schlossplatz eine Klimamahnwache abhielten. Die Kollekte des Gebets-Treffens geht an die Diakonie-Katastrophenhilfe für die Menschen, die im Ukraine-Krieg leiden, eine Spendensammlung der jungen Akteure von „wwgoesgreen“, die den Klimastreik in der Kreisstadt organisierten, ist für „Brot für die Welt“ und deren Klimaschutzhilfen gedacht.