Flagge gezeigt für Schöpfungsbewahrung

 

Bei der wohl einzigen Demo im gesamten Westerwald anlässlich des weitweiten Klimastreiktages zeigten in Altenkirchen auch wieder evangelische Christinnen und Christen „Flagge“. Die Sorge um die immer weiter vorantreibenden Klimaschäden treibt auch sie auf die Straßen.

Das Erntedankfest naht und es wurde auch bei uns in diesem Jahr reichlich geerntet – in unserer Region vor allem Holz. Aber überhaupt nicht gerne und vor allem nicht freiwillig! Der Borkenkäfer breitet sich in den geschwächten Wäldern massiv weiter aus und oft war nur Kahlschlag die Möglichkeit etwas abzumildern. Dass der Klimawandel hier entscheidend „mitwirkte“ ist mittlerweile in allen Köpfen angekommen, doch noch immer fehlt die Konsequenz eines klimagerechten Handelns.

Beim Globalen Klimastreik am Freitag, 25. September, wollten Mitglieder des synodalen Ausschusses für Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung und etliche Engagierte des Kirchenkreises auch deshalb wieder „Flagge“ zeigen.

Sie machten mit bei der Aktion in Altenkirchen – laut Medien der einzigen im gesamten Westerwald! – die die Aktiven der Altenkirchener Gruppe von Fridays for future „wwgoesgreen“ organisiert hatte.

 

 

Kreative kirchliche Akteure

Die „Klima-Mahner“ aus dem Kirchenkreis versammeln sich vor  der Demo – auch um noch zusätzliche Gesundheitsschutz-Abstand anzubieten – am Schlossplatz, aber am Rande: an der Treppe der Christuskirche und auf deren Vorplatz.

Hier rund um die Christuskirche ist auch deutlich zu sehen, wie auch die Kirchengemeinden ihre Beiträge zur Schöpfungsbewahrung angehen.

So blüht es kunterbunt in Altenkirchen – dank der Initiative des kirchlichen Jugendzentrums KOMPA und des Mehrgenerationenhauses „Mittendrin“– an verschiedenen Stellen rund um Jugendzentrum und auf dem weitläufigen Kirchengelände.

Auf dem Dach der Christuskirche (hier im Spiegel und im Original)  fängt schon seit vielen Jahren eine große Fotovoltaikanlage Sonnenenergie ein und wandelt sie in Strom. Sie produziert im Jahr knapp 30 000 Kilowattstunden Strom!  Das entspricht dem Jahresbedarf von etwa acht Haushalten im Jahr!

Der Kirchenkreis Altenkirchen mit all seinen Gemeinden bezieht seit 2002 nur noch Strom aus erneuerbaren Energien!

Der Kirchenkreis hat seit 2002 eine Photovoltaik-Anlage auf dem Haus der Evangelischen Kirche im Stadthallenweg. Dort werden jährlich rund 3500 kw Strom erzeugt, d.h.: der Jahresverbrauch eines Durchschnitts-4-Personen-Haushalt wird damit erzeugt! Und das fast seit 18 Jahren!

Hochgerechnet haben wir gemeinsam mit der PV-Anlage in Weitefeld (2. Anlage des KK) = rund 5900 kw/Jahr- (Stand 2019) in den vergangenen Jahren knapp 95 000 Kilowettstunden Strom produziert. Der reicht um fast 30 Haushalte versorgen können.

Viele Kirchengemeinden arbeiten sich Stück für Stück bei ihrem Gebäudemanagement, ihren Einkäufen, beim Insektenschutz u.a. heran, um immer mehrschöpfungsbewahrend zu agieren.

Kirche hat Thema Klimaschutz „auf dem Schirm“

Aktuell stehen in der rheinischen Kirche viele ökologische Entscheidungen zur Abstimmung. Um den Kirchenkreisen und Gemeinden Hilfestellungen zu geben, wurden von der Landeskirche vor rund 1 ½ Jahren zwei Klima-Schutz-ManagerInnen in Dienst gestellt. Dr. Konstanze Ameskamp und Robert Schlief beraten, informieren und helfen bei den Fragen vor Ort. Ihren Dienstsitz haben die beiden in der Landjugendakademie in Altenkirchen. PES.

 

 

Noch weitere Hinweise:

Viele kirchliche Gruppen machten mit beim globalen Klimastreiktag am 25.9. Mehr dazu auch bei der Evangelischen Jugend:

https://www.instagram.com/ejirheinland/

und bei der Evangelischen Kirche im Rheinland:

https://news.ekir.de/2020/09/klimastreik-es-ist-fuenf-vor-zwoelf/

Alle Fotos: Martin Autschbach/Petra Stroh

Plakat „Globaler Klimastreik“ Altenkirchen: wwgoesgreen