Faure Requiem

Schätze französischer Kirchenmusik präsentiert

Erstes großes Chorkonzert unter Leitung des neuen Kreiskantors Alexander Kuhlo in Altenkirchen und Betzdorf

Zu Beginn des „Trauermonats“ November fanden in der Christuskirche Altenkirchen und der Kreuzkirche Betzdorf die kirchenmusikalischen Höhepunkte dieses Jahres in unserem Kirchenkreis statt.

 

Fauré Requiem in der Christuskirche in Altenkirchen

SängerInnen , InstrumentalistInnen und SolistInnen bei der Aufführung in der Altenkirchener Christuskirche. Am Folgeabend wurde das Konzert in der Betzdorfer Kreuzkiche aufgeführt. Beide Chorkonzerte fanden große Anerkennung bei den zahlreichen ZuhörerInnen. Foto: Erhard Waßmuth

 

Unter der Leitung des neuen Kreiskantors Alexander Kuhlo brachten ein etwa 60 Stimmen zählender Projektchor, vornehmlich bestehend aus den Kantoreien Altenkirchen und Kirchen, ein ca. 15 Musiker zählendes Kammerorchester und zwei Gesangssolisten das lyrische „Requiem“ (Totenmesse) des französischen Spätromantikers Gabriel Fauré als Beitrag zum Totengedenken zur Aufführung.

Die tiefe Innerlichkeit und Ausdruckskraft dieses Werkes, aber auch die wuchtige Dramatik, z.B. im „Libera me“, lebten vor allem von einem differenzierten, farbigen Chorklang, den der gut einstudierte Chor in den Kirchenraum zauberte.

Das Orchester begleitete einfühlsam mit dunklen und warmen Klangfarben geteilter Bratschen und Celli, wobei die Harfenistin Ulla von Randow immer wieder sphärische Klänge einstreute, die vom Komponisten wohl als Hinweis auf die göttliche Ewigkeit anzusehen sind.

Marit Kuhlo (Sopran) sang mit klarer, engelsgleicher Stimme das innige „Pie Jesu“, welches manchen Zuhörer zu Tränen rührte, und Christian Kuhlo (Bariton) setzte mit seiner dunkel timbrierten Stimme im „Libera me“ eher dramatische Akzente.

Alles in allem eine bewegende Aufführung, die von Herzen kam und zu Herzen ging!

Um das „Requiem“ herum erklangen von Kuhlo überzeugend ausgewählte Kompositionen der französischen Spätromantik, die den Geist dieser Zeit exemplarisch widerspiegelten: zwei „Vater Unser“-Chorsätze von Frank Martin und Maurice Duruflé, aber auch Streicherstücke von César Franck, sowie Orgel- und Chorwerke von Louis Vierne (das berühmte „Carillon de Westminster“!) und Duruflé (Mottete „Ubi caritas“, Scherzo) ergänzten den bunten Reigen der Meisterwerke französischer Musik und machten den von dichter und verinnerlichter Atmosphäre geprägten Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis!