Fahrt des Kreisposaunenchores Altenkirchen nach Gransee

Ständchen bei Herrn von Ribbeck

Ständchen bei Herrn von Ribbeck

Erstmals nach vielen Jahren ertönten wieder gemeinsame Klänge von Bläserinnen und Bläsern aus evangelischen Posaunenchören der beiden Partnerkirchenkreise Altenkirchen und Oberes Havelland (Brandenburg). Quasi als „Neustart nach Corona“ reiste der Kreisposaunenchor Altenkirchen vom 18. bis zum 21. Mai ins Havelland, um den Kontakt zu dem Chor in Gransee zu erneuern und dem „Herrn Ribbeck auf Ribbeck“ die Reverenz zu erweisen. Denn das Ensemble, in dem rund 25 Bläserinnen und Bläser aus sechs Posaunenchören des Kreises musizieren und das seit 2016 unter der Leitung von Alfred Stroh steht, führte zu Theodor Fontanes Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ eine fünfsätzige Suite vor Schloss und Kirche im Nauener Ortsteil Ribbeck in einem Freiluftkonzert auf. Literatur traf hier auf Musik, die Alfred Stroh passend zu fünf Abschnitten des Gedichtes komponiert hatte. Der Uraufführung ging eine Besichtigung der Kirche in Ribbeck voraus, wo man noch Fragmente des Birnbaums, der das Grab Ribbecks einst zierte, im Eingangsbereich der Kirche entdecken kann. Beeindruckt von der „Ribbeckschen Nähe“ ließen die Bläserinnen und Bläser dann die Suite im Wechsel von Text und Musik erschallen.
Selbstverständlich sind auch heute in Ribbeck noch Birnbäume präsent, die der Chor nach der gelungenen Uraufführung im „Deutschen Birnengarten“ im Park von Schloss Ribbeck besuchte. Hier wurden 2008 aus allen 16 Bundesländern regionale Birnensorten gepflanzt. Aus Rheinland-Pfalz fanden die Altenkirchener die „Frühe von Trevoux“ im frühlingshaften Grün innerhalb des Birnenreigens.

Gemeinsames Konzert der beiden Bläserchöre

Gemeinsames Konzert der beiden Bläserchöre

Eine zweite Aufführung erfuhr die „Ribbeck-Suite“ bei einem gemeinsamen Konzert mit dem Posaunenchor aus Gransee. In der beeindruckenden Marienkirche, der größten Kirche im Partnerkirchenkreis, musizierten beide Chöre sowohl alleine als auch gemeinsam. Kantorin Karin Baum und Alfred Stroh hatten das Konzert mit Werken aus vier Jahrhunderten über mehrere Wochen in getrennten Chorproben vorbereitet und wechselten sich auch im Dirigat ab. Es erklangen u. a. ein dreichöriges „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ von Michael Praetorius, „Denn er hat seinen Engeln“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, „I will follow him“ und „Tango aferrando“ von Thomas Riegler, bevor mit Humperdincks „Abendsegen“ die rund 35-köpfige Bläsergruppe das Konzert unter großem Beifall beendete.
Die schon seit DDR-Zeiten bestehende Partnerschaft zwischen den Kirchenkreisen Altenkirchen und Gransee wurde besonders von den Posaunenchören der Kirchengemeinden Altenkirchen und Gransee gepflegt. Daher waren auch in den Reihen des Kreisposaunenchores „Partnerschafts-Veteranen“ vertreten, die mit großer Freude willkommen geheißen wurden. Bei einem „Abend der Begegnung“ kamen alle Westerwälder Gäste und die einheimischen Gemeindemitglieder ins Gespräch, tauschten sich aus und konnten sich kennenlernen. In ihren mitgeschickten Grußworten unterstrichen die Altenkirchener Pfarrerin Gudrun Weber–Gerhards und die Superintendentin des Kirchenkreises Pfarrerin Andrea Aufderheide die Bedeutung des Fortbestands der Partnerschaft.
Neben einer Schiffstour auf brandenburgischen Seen und der Erkundung der Stadt Rheinsberg oder der Besichtigung und Turmbesteigung der Marienkirche war es für die Altenkirchner Bläsergruppe auch selbstverständlich, einen gemeinsamen Gottesdienst und die darin eingebettete Taufe mit viel Musik auszugestalten.
Danach verabschiedeten sich die Altenkirchener, gestärkt durch einen Imbiss, mit herzlichem Dank für die rührende Betreuung von den einheimischen Gastgebern, die bestens für das Wohl von Kreisposaunenchor und Begleitern gesorgt hatten.
Ein ganz besonders großes Dankeschön gilt dem „Bundesmusikverband Chor und Orchester e. v.“ (BMCO), der die Reise des Kreisposaunenchores im Rahmen des Förderprogramms „Neustart Amateurmusik“ aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) großzügig unterstützte.

Alfred Stroh