Erntedankfest 2017

Erntedank

 

Gottes Schöpfung
wird gefeiert

Erntedankfest am 1. Oktober in den heimischen Kirchengemeinden

Mit dem Erntedankfest erinnern Christen an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Traditionell werden in den Kirchengemeinden die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. Termin für Erntedank ist in der Regel der erste Sonntag im Oktober. Mit der Bitte des Vaterunsers „unser tägliches Brot gib uns heute“ wird zugleich an die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde erinnert. Im christlichen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen. Erntedank-Gottesdienste sind daher oft mit einer Solidaritätsaktion zugunsten notleidender Menschen verbunden.

 

In diesem Jahr wird am 1. Oktober in unseren Gemeinden das traditionelle Erntedankfest gefeiert. Je nach Tradition mit Erntekränzen, Gaben und reichem Altarschmuck, besonderen Liedern und musikalischer Freude über den Erntesegen des Jahres.
Der Rückgang der Landwirtschaft auch in unserer Region ist verbunden mit einem alltäglichen „Erlebnisverlust“ von Säen und Ernten. Und dennoch ist im Westerwald ein stärkeres Bewusstsein für „Erntesegen“ vorhanden, als vielleicht in industriell geprägten Regionen.

So haben sich die Menschen und Gruppen in den Gemeinden teilweise schon seit Wochen mit den Vorbereitungen für das Erntedankfest beschäftigt: Altarschmuck geschaffen, Erntekronen als Schmuck für die Kirche aus Ähren gestaltet und vor allem auch die Kinder und Jugendlichen, Konfirmandinnen und Konfirmanden zum „Erntedank“ geführt.
Die Kirchen sind reich geschmückt mit Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln, die von Gemeindegliedern gespendet werden.

Dank an Gott für eine reiche Ernte. Die Feste erinnern daran, dass dies – auch heutzutage und in manchen Teilen der Welt – keine Selbstverständlichkeit ist.
In den Erntedankgottesdiensten drücken Christen ihre Dankbarkeit für ihr „tägliches Brot“ aus und erinnern an den engen Zusammenhang zwischen Mensch und Natur. Der Mensch ist Teil der Schöpfung und es liegt nicht allein in seiner Hand über ausreichend Nahrung zu verfügen. Deshalb ist das Erntedankfest ein Fest der Freude.

Auch Kindern wird aus Anlass des Erntedankfestes die Bedeutung der Zyklen des Jahreslaufes und der Nahrungsproduktion, die heute vielen nicht mehr bekannt sind, gut vermittelt. In vielen Gemeinden wird Erntedank deshalb mit einem Familiengottesdienst und mit anschließendem Beisammensein oder Gemeindefest gefeiert.

Aber auch auf die notleidenden Menschen in den ärmsten Ländern der Welt wird vielerorts aufmerksam gemacht und neben dem Danken auch das Teilen angemahnt. Die Lebensmittelspenden, mit denen die Kirchen festlich dekoriert sind, werden deshalb nach dem Fest an Bedürftige in der Gemeinde oder an soziale Einrichtungen verteilt.

Wurzeln des Festes liegen weit zurück: Das Erntedankfest gab es schon in vorchristlicher Zeit. Ein kirchliches Erntedankfest ist seit dem 3. Jahrhundert belegt. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen des Menschen.

„5000 Brote – Konfirmanden backen Brot für die Welt“

Aktiv waren jüngst die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Birnbach wieder bei der EKD-Aktion „5000 Brote – Konfirmanden backen Brot für die Welt“. Die Birnbacher KonfirmandInnen machten sich im Raiffeisenbackhaus in Weyerbusch ans Werk. Die Westerwaldbank e.G unterstützte erneut die Brotback-Aktion bei der 36 selbstgebackenen Brote entstanden, die am Folgetag der Backaktion nach dem  Gottesdienst verkauften. Der Erlös floss in drei „Brot für die Welt- Projekte “. Damit werden Jugendliche in Ghana, in Albanien und in El Salvador unterstützt. Neben der Erfahrung des Brotbackens ist es innerhalb des Projektes „5000 Brote – Konfirmanden backen Brot für die Welt“ auch wichtig, dass sich junge Menschen damit beschäftigen, wie es ihren AltersgenossInnen in anderen Teilen ergeht und wie man „grenzenlos“ dortiges Engagement unterstützen kann.

Backen

Befreiung vom Überfluss

Die Ernte- und Herbstphase ist auch eine gute Gelegenheit sich mit dem „Wachsen und Werden“ auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern „Anderes Lernen – Haus Felsenkeller e.V., dem Westerwälder Initiative und Betriebenetz WIBeN ,  dem Förderverein für nachhaltiges regionales Wirtschaften e.V. und der Evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen bietet der kreiskirchliche Ausschuss für Umwelt, Mitwelt und Bewahrung der Schöpfung einen informativen Abend mit Lesung und Austausch am Freitag, 20. Oktober, 20-22 Uhr, im Regionalladen UNIKUM (Bahnhofstraße 26, Altenkirchen) an.

„Befreiung vom Überfluss“ ist er überschrieben. Die Kooperationspartner freuen sich, dass sie hierfür Prof. Dr. Niko Paech gewinnen konnten.

Niko Paech  ist  Volkswirt und Umweltökonom. Von  2008 bis 2016  war  er außerplanmäßiger Professor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt („PUM“) an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung. Seit 2016 ist Paech Lehrbeauftragter an der Universität an der Universität Siegen im Studiengang „Plurale Ökonomik“.

 

Nach einer vollen Arbeitswoche möchte man sich ja auch mal etwas gönnen:  ein neues Auto, ein iPad, einen Flachbildfernseher – oder etwas zum Anziehen oder ,oder….
Ruckzuck steckt man im Teufelskreis aus Konsumwunsch und Zeitmangel. Und nicht nur das: der stete Ruf nach ‚mehr‘ lässt Rohstoffe schwinden und treibt die Umweltzerstörung voran. Aber noch ist die Welt nicht bereit, von der Droge ‚Wachstum‘ zu lassen. Aber die Diskussion über ein Ende der Maßlosigkeit nimmt an Fahrt auf.
Der Umweltökonom Niko Paech liefert dazu die passende Streitschrift, die ein  sogenanntes ‚grünes‘ Wachstum als Mythos entlarvt. Dabei gelten ‚grünes‘ Wirtschaftswachstum und ’nachhaltiger‘ Konsum als neuer Königsweg. Doch den feinen Unterschied – hier ‚gutes‘, dort ’schlechtes‘ Wachstum – hält Niko Paech für Augenwischerei. In seinem Gegenentwurf, der Postwachstumsökonomie, fordert er industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgungsmuster zu stärken.

Das von Paech skizzierte Wirtschaften wäre genügsamer, aber auch stabiler und ökologisch verträglicher. Und es würde viele Menschen entlasten, denen im Hamsterrad der materiellen Selbstverwirklichung schon ganz schwindelig wird.“
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Infoabend am 20. Oktober 2017,  20 Uhr
Ort: Regionalladen Unikum Bahnhofstr. 26 – Altenkirchen

Eintritt frei – Spenden gerne gesehen