Eine Kirche, die sich erfüllt von Gottes Geist auf die Socken macht

© Carsten Sommer / fundus-medien.de

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Die Pfingstbotschaft des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel:

„An Pfingsten bekommen wir, was wir gegenwärtig am meisten brauchen: Begeisterung, feurigen Lebensmut und Verständnis füreinander. Das alles wirkt Gottes Geist in uns. Er kommt, ohne dass wir wissen wie oder woher, ,wie ein Brausen vom Himmel‘. Er weckt Feuer in uns, wenn wir Christus nachfolgen, und schenkt uns die Gabe, andere zu verstehen, ,in anderen Sprachen zu sprechen‘. Damals wie heute treibt Gottes Geist uns raus: aus der eigenen Komfortzone rein in die Öffentlichkeit und vor allem hin zu anderen, die sich wie wir nach Hoffnung sehnen, nach etwas, das ihrem Leben Sinn und Orientierung gibt.

Das hat damals vor 2000 Jahren ebenso wie heute ganz konkrete Folgen. Damals lebten die Jüngerinnen und Jünger Gemeinschaft mit anderen, brachen Brot, beteten, teilten, was andere brauchten. Heute hilft uns Gottes Geist dazu, Familienarmut, dem Pflegenotstand, der Not von Geflüchteten öffentlich entgegenzutreten – und miteinander zu teilen, was andere brauchen. Gottes Geist hilft uns, die Sprache anderer zu sprechen: ,die Parther, Meder, Elamiter‘ stammen aus Kabul, Idlib und Odessa. Und manchmal liegen die Sprachbarrieren schon am Gartenzaun zum Nachbarn, der so ganz anders über Klima, Impfen oder Genderstern denkt als wir selbst. Auch hier hilft uns Gottes Geist, Mauern zu überwinden. Pfingsten feiern wir eine Hoffnung, die andere ansteckt. Gottes Geist ist ,nicht ein Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit‘. (2. Tim 1,7) Darum machen wir uns als Kirche auf die Socken – und ich bin dankbar für die vielen begeisternden Projekte, die dazu in unseren Gemeinden passieren: vom Tauffest in Mülheim/Ruhr über ,Young Preaching‘ in Langenfeld bis hin zu den Besuchen bei allen Mitgliedern in der Kirchengemeinde Goch.“

Stichwort: Pfingsten
Pfingsten wird 50 Tage nach Ostern gefeiert. Von dieser Zeitspanne hat das Fest auch den Namen. Er leitet sich ab vom griechischen Wort für „fünfzigster (Tag)“: „pentekoste (hemera)“. Am 50. Tag nach Ostersonntag schließt das Pfingstfest die österliche Festzeit ab. Es ist das dritte Hauptfest der Kirche. Nach Weihnachten, dem Fest der Liebe Gottes zu den Menschen, und Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu Christi, feiern Christinnen und Christen an Pfingsten die Sendung des Heiligen Geistes.

Quelle: ekir.de