Ehrenamt zwischen Beruf und Berufung – Kirche im Dialog mit Innenminister Ebling
Im Anschluss an die Blaulichtkonferenz in Betzdorf tauschten sich Innenminister Michael Ebling, MdL Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Thorsten Bienemann, Beauftragter des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen für das Arbeitsfeld Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA), intensiv über die Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt aus.
Der Verband KWA ist ein Zusammenschluss von landeskirchlichen Fachdiensten und Ehrenamtsorganisationen auf Bundesebene, die zu Fragen der Gesellschafts-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik Stellung nehmen.
Im Fokus stand die Frage, wie Menschen, die sich freiwillig in seelsorglichen und diakonischen Bereichen engagieren, ihr Engagement mit beruflichen Verpflichtungen verbinden können, ohne dass eines das andere gefährdet.
Innenminister Ebling betonte die gesellschaftliche Bedeutung des Zusammenspiels von haupt- und ehrenamtlichem Engagement und sprach seinen Respekt für alle aus, die beides mit Hingabe leisten. Bienemann unterstrich aus eigener Erfahrung, dass Ehrenamtliche oft mehr als ihre Zeit geben – und dafür Anerkennung auf politischer und gesellschaftlicher Ebene erfahren müssen.
Dass Bienemann nicht nur über Strukturen spricht, sondern selbst tief im Ehrenamt verwurzelt ist, wurde im Gespräch deutlich: Er ist neben seiner Rolle als KDA-Beauftragter auch Männerbeauftragter des Kirchenkreises Altenkirchen. Für ihn ist das Ehrenamt ein Ort der Sinnstiftung und ein Dienst an der Gemeinschaft, der Beruf, Familie und Glauben miteinander verbindet.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für gelebtes Engagement lieferte die Männerarbeit des Kirchenkreises während der Flutkatastrophe im Ahrtal: Neben finanzieller Unterstützung wurde dringend benötigtes Material bereitgestellt – vor allem aber praktische Hilfe geleistet. „Unsere Männer waren mit Werkzeug, Muskelkraft und offenem Herzen vor Ort“, so Bienemann.
Und das ist auch eines der Ziele, die der KDA verfolgt: Arbeiten im Dienst des Lebens und dabei Räume schaffen, in denen Menschen Beruf und freiwilliges Engagement sinnvoll verbinden können. Ehrenamt wird so nicht als zusätzlicher Beitrag gesehen, sondern als integraler Bestandteil gelebten Glaubens, der in Alltag und Beruf hineinwirkt.
Text: Thorsten Bienemann