Diakonie ist Landessynoden-Thema
Im Mittelpunkt der Beratungen der nun bald beginnenden Landessynode steht das Thema „Diakonie“. Vom 12. bis 16. Januar kommt die Landessynode, das oberste Leitungsgremium der Evangelischen Kirche im Rheinland, zu ihrer jährlichen Tagung in Bad Neuenahr zusammen. Rund 140.000 beruflich Mitarbeitende und etwa 200.000 Ehrenamtliche arbeiten in den 4900 evangelischen Sozialeinrichtungen, die zur Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe gehören. Ihre Arbeit steht im Mittelpunkt der Tagung. Im Kirchenkreis Altenkirchen arbeiten rund 30 Hauptberufliche gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen in dem, dem Kirchenkreis Altenkirchen angeschlossenen Diakonischen Werk. Im Herbst 2019 feierte das Diakonische Werk Altenkirchen seinen 60. Geburtstag. MEHR->
Zwei Fachvorträge zur kirchlichen Sozialarbeit
Die Landessynode wird sich u. a. in zwei Vorträgen mit der kirchlichen Sozialarbeit auseinandersetzen, die aus der Überzeugung geleistet wird, dass der christliche Glaube nicht nur in Predigt und Gottesdienst, sondern auch in tätiger Hilfe sichtbar werden soll. Einen der Vorträge hält Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland.
Kirchenkreis in neuer Besetzung
In leicht veränderter Besetzung reisen am kommenden Wochenende die Synodal-Abgeordneten aus unserem Kirchenkreis nach Bad Neuenahr. Wieder mit dabei sind Superintendentin Andrea Aufderheide, ihr Stellvertreter Pfarrer Marcus Tesch (Wissen) und die beiden nichttheologischen Vertreter Petra Stroh und Frank Schumann (Birnbach). Neu im Team: Gemeindepfarrer Steffen Sorgatz (Daaden). Er reist als stellvertretender Landessynodaler an. Schulpfarrer Martin Haßler, bisheriger theologischer Synodaler aus dem Kirchenkreis Altenkirchen, ist seit 1. November Gemeindepfarrer in Neuwied-Niederbieber (Kirchenkreis Wied) und damit als Vertreter des Kirchenkreises Altenkirchen ausgeschieden. Im Sommer 2020 – nach den Presbyteriumswahlen im März – werden bei der Kreissynode die Synodalen und ihre Stellvertreter*innen wieder für vier Jahre neugewählt. Gesetzt ist und bleibt, dass Superintendentin Andrea Aufderheide kraft Amtes auch über Wahlperioden hinaus den Kirchenkreis vertritt. Ebenso wie die anderen 36 Superintendent*innen der Landeskirche.
Diesmal keine Finanzbeschlüsse
Die 206 stimmberechtigten Abgeordneten der Landessynode aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland beschäftigen sich auch mit einem Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Ein weiterer Punkt ist die Frage, wie junge Leute stärker und besser als bisher an kirchlichen Gremien beteiligt werden können.
Zudem sind Nachwahlen bei nebenamtlichen Mitgliedern der Kirchenleitung nötig. Finanz- und Haushaltsbeschlüsse stehen nicht auf der Tagesordnung. Diese wurden bereits bei einer eintägigen Landessynode im vergangenen September in Bonn gefasst.
Die kommende Landessynode beginnt abweichend vom vertrauten Zeitplan bereits am Sonntagmorgen um 10 Uhr mit dem Eröffnungsgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr. Die Tagung dauert zudem einen Tag kürzer als gewohnt: Sie endet statt am Freitag bereits am Donnerstag, 16. Januar 2020, gegen 18 Uhr.
Grundsicherung für Kinder gefordert
„Wir versprechen uns davon eine wirksamere Hilfe für betroffene Familien,“ sagt Rekowski. „Unsere Erfahrungen aus der praktischen Arbeit in Kitas, Schulen und Jugendarbeit haben dazu geführt, dass wir uns für eine Kindergrundsicherung einsetzen.“
Kinderarmut: Bestandaufnahme und Gegensteuerung
In einem Beschlussantrag an die rheinische Landessynode heißt es, trotz jahrelanger öffentlicher Diskussion sei keine Verbesserung der Situation der von Armut und Armutsfolgen betroffenen Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu erkennen. Es gebe „ein Handlungsproblem“. Eine Bestandsaufnahme zur Kinderarmut in Deutschland und Möglichkeiten zur Gegensteuerung liefert der Synode eine von der rheinischen Kirche in Auftrag gegebene Studie der Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Irene Becker (PDF zum Download).
„Wir sind hemmungslose Lobbyisten der Bedürftigen“
Hauptthema der fünftägigen Landessynode, die 2,5 Millionen rheinische Protestantinnen und Protestanten vertritt, ist die kirchliche Sozialarbeit. „Kirche und Diakonie stehen für praktische Hilfe“, sagt Rekowski. „Wir sind aber auch hemmungslose Lobbyisten der Mühseligen und Beladenen und weisen auf die Schattenseiten unserer Gesellschaft hin.“
Ein Beispiel seien die Tafeln für Bedürftige, erläuterte der 61-jährige Theologe, der seit 2013 an der Spitze der rheinischen Kirche steht. Dort gehe es einerseits um Mildtätigkeit und Barmherzigkeit, andererseits aber auch um Recht und Gerechtigkeit. „Denn eigentlich ist es ein Skandal, dass es die Tafeln geben muss, weil manche Menschen anders nicht über die Runden kommen.“
Vortrag von Diakonie-Präsident UIrich Lilie
Zum Hauptthema der Synode hält der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, am Sonntag einen Vortrag. Christian Heine-Göttelmann, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL), hält am Montag eine Andacht. Unter dem Dach der Diakonie RWL arbeiten etwa 140.000 Beschäftigte und 200.000 Ehrenamtliche in rund 4.900 evangelischen Sozialeinrichtungen. (aus ekir.de)
Im Internet können unter www.ekir.de viele Beratungen, Pressekonferenzen etc. live verfolgt werden, zudem gibt es Einblicke in die Synodenunterlagen/Beschlussvorlagen und mehr!
Stichwort: Evangelische Kirche im Rheinland
Die Evangelische Kirche im Rheinland umfasst derzeit 687 Kirchengemeinden in 37 Kirchenkreisen. Mit mehr als 2,5 Millionen Mitgliedern ist sie die zweitgrößte Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das rheinische Kirchengebiet umfasst Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland.
Text/Ekir.de und KK Altenkirchen
Bilder: Kirchenkreis Altenkirchen