Corona und mehr: Partner in Muku herausgefordert

Weltweit steigend die Zahlen von Corona-Infektionen! Auch auf dem afrikanischen Kontinent nehmen die Zahlen stetig zu. Unser Partnerkirchenkreis Muku im Kongo gehört aktuell nicht zu den Regionen, die unter einer heftigen Corona-Welle zu leiden haben, aber dort nimmt man – so weit es die äußeren Umstände zulassen – die Hygieneregeln sehr ernst und nutzt alle Gelegenheiten um Menschen über Schutzmaßnahmen zu informieren. So auch bei einer Rundreise der Vorsitzenden der Frauenarbeit – SFF (Service femmes et familles) – Esther Nshobole (Bildmitte). Angeschlossen hatte sich ihr der neue Superintendent Bertin Nzavunabandi Mutarishwa (rechts). Nach seiner Wahl im Februar 2020 nutzte er die Gelegenheit so weitere Gemeinden des riesigen Kirchenkreises kennenzulernen. Esther Nshobole hat uns viele Bilder, Informationen und Grüße zukommen lassen. Der Superintendent grüßt ebenfalls die Menschen hier im Westerwald und an der Sieg.

Ebola, Masern – und jetzt auch noch Corona

Die Demokratische Republik Kongo – im Osten des Landes liegt unser Partnerkirchenkreis – hat – so die Tagesschau-Informationen – neben der Bekämpfung der Corona-Pandemie noch ganz andere Probleme zu lösen. Und das noch „on top“ neben den vielen ungelösten sozialen- und Flüchtlingsfragen, immer wieder aufkeimenden Bandenkriegen. Im Juni gab es einen weiteren Ebola-Ausbruch, nun im Nordwesten des riesigen Landes. Gesundheitsminister Eteni Longondo gab sich zuversichtlich, dass der Infektionsherd der tödlichen Viruserkrankung schnell in den Griff zu bekommen sei.

Die Region, in der die Krankheit jetzt aufgetreten sei, habe bereits Erfahrung im Kampf gegen Ebola, sagte er. „Die Menschen dort wissen schon, was sie tun müssen, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet.“

Der neue Ebola-Ausbruch Anfang Juni war bereits der elfte im Kongo. Dabei ist der zehnte Ausbruch noch nicht vorbei: Im Osten des Kongo, etwa 1200 Kilometer entfernt (nicht unmittelbar in der Region Muku – das Land ist wahrlich riesig!!), kämpfen die Menschen seit August 2018 gegen die Fiebererkrankung. Mehr als 2200 Menschen sind dort seitdem gestorben.

Doch die Demokratische Republik Kongo hat schon seit Monaten mit noch mehr zu kämpfen als den beiden Ebola-Infektionsherden und den steigenden Corona-Infektionen (aktuell – 22.7. 2020 sind es knapp 8500 Infektionen, rund 4300 Genesene und knapp 200 Todesfälle): eine Masernepidemie kommt hinzu, mit bisher mehr als 5600 Toten!

Unter der weltweiten Corona-Epidemie leiden auch die Masern-Schutzimpfungen immens und Ausbrüche dieser Krankheit ziehen schnelle und tödliche Kreise.

Hygiene wird ganz großgeschrieben

Wie unsere Freunde aus Muku berichten, wird dort intensiv auf hygienisches Miteinander geachtet, um zumindest mit den vorhandenen bescheidenen Mitteln einen Corona-Ausbruch zu vermeiden. In den eher ländlichen Bereichen des Kirchenkreises lasse sich mit Abstand, Hände-Hygiene und Vorsicht schon viel erreichen, berichtete Superintendenten Bertin Nzavunabandi Mutarishwa. Größere Risiken birgt das nahe Bukavu. Dort ist alles dichtbesiedelt und Abstand-Halten wird zur Herausforderung. Dies gefährdet auch die Menschen aus der Muku-Region: viel Geschäftliches und der Handel mit den landwirtschaftlichen Produkten der Poste Muku läuft über die rund 700 000-Einwohner-Stadt am Kivu-See.

Das geforderte Händewaschen ist nicht immer leicht umzusetzen. Mangelt es doch vielerorts an fließendem Wasser. So wird mit „Waschstationen“ – auch vor den Versammlungs- und Gottesdiensträumen – gearbeitet. Die Abstandsregeln bei Versammlungen und auch in den Gottesdiensten werden vorgegeben und angemahnt.

Vielfach – so wurde aus den Hinweisen der Frauenarbeit deutlich – kümmern sich die Frauen um die Einhaltung der Hygieneregeln, nähen Masken und geben Tipps.

Esther Nshobole informierte, dass sie u.a. Seminare für die Pfarrfrauen und die Vorsitzenden der Frauenarbeit in den Sektionen Muku und Walungu mit Hygienehinweisen und Nähunterricht anbot. Am Ende jedes Seminars gab es auch für alle Frauen Stoff-Stücke.

 

Fotos von der Rundreise, den Seminaren und den Hygieneschutzmaßnahmen in der Poste Muku:

alle Bilder: Frauenarbeit Muku