Betreuungsverein Geburtstag

Betreuungsverein feierte Geburtstag

Seit 20 Jahren sind Haupt- und Ehrenamtliche engagiert dabei

 

Kaffeegedeck

 

In Wissen – wo vor 20 Jahren der Betreuungsverein im Diakonischen Werk unseres Kirchenkreises gegründet wurde – feierte man nun in großer Runde auch das Geburtstagsfest. Rund 140 Gäste kamen dazu ins Evangelische Gemeindehaus und ließen sich kulturell und kulinarisch verwöhnen.

„20 Jahre Betreuungsverein heißt auch, 20 Jahre in denen Menschen für Menschen da sind. 20 Jahre in denen sich Menschen für Schwächere und Hilfebedürftige engagieren. 20 Jahre in denen Ehrenamtliche und Hauptberufliche Hand in Hand zusammenzuarbeiten. 20 Jahre in denen der diakonische Auftrag der tätigen Nächstenliebe geleistet wird“, unterstrich Timo Schneider, seit März Geschäftsführer des Diakonischen Werkes und auch Vorsitzender des Betreuungsvereins. Ohne das engagierte und herzliche Handeln von Haupt- und vielen Ehrenamtlichen, die mit so viel Liebe und Hilfe das Wirken im Betreuungsverein unterstützen, sei eine so tolle Vereinsarbeit nicht möglich“, betonte er.

 

Viele Gäste in einem großen Saal

 

Viele Gäste aus Nah und Fern dabei

Sichtbar wurde dies bei den Gästen – Betreute und Betreuer, Freunde und Familienangehörige, ganzen Gruppen, wie aus den Altenheimen in Mehren und Hamm, aber auch aus Einrichtungen in Neunkirchen und Bad Laasphe. Aus dem gesamten Kirchenkreis Altenkirchen reisten die Geburtstagsgäste an, brachten neben Leckereien fürs Büffet auch Programmbeiträge und viel gute Laune mit.

 

Gesang der Mitarbeitenden

Auch die Hauptamtlichen im Betreuungsverein ließen sich vom fröhlichen Gesang beim Geburtstagsfest mitreißen.

 

Timo Schneider beim Singen

Westerwälder Liedgut kam auch beim neuen DW-Geschäftsführer und Vorsitzendem des Betreuungsvereins Timo Schneider gut an.

 

Erinnerungen an die Anfänge des Betreuungsvereins

Hubertus Eunicke

 

Im herbstlich dekorierten Gemeindehaus war auch Hubertus Eunicke, langjähriger Leiter des Diakonischen Werkes und Mitbegründer des Betreuungsvereins zugegen. Er erinnert sich noch gut an die Anfänge des Betreuungsvereins:

„Im Jahr 1990 verdichteten sich die Gerüchte, dass das Land Rheinland-Pfalz beabsichtigt, die Führung der damaligen Vormundschaften und Pflegschaften neu zu ordnen.

Vormundschaften über Erwachsene haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DW schon von Anfang an geführt, also seit dem Jahr 1959, als das DW gegründet wurde. Als abzusehen war, dass es hierfür durch Landesgesetz eine neue Grundlage geben würde, haben wir zunächst einmal erhoben, wie viele Vormundschaften zum damaligen Zeitpunkt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DW geführt wurden. Und siehe da – wir kamen auf eine nicht ganz unerhebliche Anzahl, denn alle Mitarbeitenden führten in diesen Jahren mindestens jeweils eine Vormundschaft innerhalb ihrer Arbeitszeit, viele hatten auch mehrere übernommen. Die Gesamtzeit, die für die Führung der Vormundschaften im Jahr 1991 gebraucht wurde, umfasste 30 Wochenstunden, also eine ¾ – Stelle.

Als dann absehbar war, dass das Land künftig die Führung von Betreuungen nur noch dann fördern würde, wenn der Träger hierfür einen e.V. als Rechtsträger vorhielt, setzten wir folgende Entwicklungen in Gang:

  • ·       eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Betreuungsbehörde, des Gesundheitsamtes und des Amtsgerichts  erarbeitete die Grundlagen für die Umsetzung des neuen Rechts auf örtlicher Ebene.
  • ·       der Kirchenkreis, insbesondere  der Kreissynodalvorstand, wurde über die Entwicklungen informiert und überzeugt, einen e.V. und eine Vollzeitstelle für die künftige Arbeit einzurichten
  • ·       alle Kirchengemeinden des Kirchenkreises wurden von Martina Kubalski-Schumann und mir besucht und gebeten, Mitglied im zu bildenden Verein zu werden und diesen durch einen symbolischen Mitgliedsbeitrag zu unterstützen. Aus eigner Initiative heraus ist etwa auch der Frauenkreis der Kirchengemeinde Birnbach Mitglied des Vereins geworden, weil er gesehen hat, dass mit den Beiträgen die Personen in besonderer Weise und unbürokratisch unterstützt werden können, deren Betreuungen wir führen. Viele von ihnen sind finanziell oft äußerst knapp gestellt. Fast von Beginn an unterstützten auch Einzelpersonen den Verein mit monatlichen Zuwendungen, die uns manches Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk ermöglicht haben und weiter ermöglichen. Sporadische Spenden erhalten wir glücklicherweise immer wieder. Sie kommen alle auf das entsprechende Sonderkonto, mit dem wir Betreute unterstützen.

Wer schon einmal einen Verein gegründet hat, der weiß, dass damit Formalien verbunden sind, die uns in den nachfolgenden Wochen gut in Atem hielten: Satzungsentwürfe in der Fassung 3.4 kursierten zwischen Kirchenkreis und Landeskirchenamt, unser Spitzenverband gab gute Hilfestellung und auch das Registergericht hatte seine Anmerkungen.

Doch der feste Wille, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen und die Gewissheit, dass diese Veränderung die Arbeit auf eine zukunftsträchtige Basis stellen würde, hat letztlich dazu geführt, dass zu einer Gründungsversammlung eingeladen werden konnte, die schließlich in Wissen stattfand. Hierbei wurden die Satzung verabschiedet und ein erstre Vorstand gewählt.

Martina Kubalski-Schumann konnte als hauptberufliche Mitarbeiterin ihre Arbeit aufnehmen; sie hat dem Verein von Anfang an durch ihre gesprächsbereite und engagierte Art sein besonderes Gepräge gegeben, das Wolfram Westphal, Gabi Uhr und alle Mitarbeitenden und Vorstandsmitglieder in konstruktiver und freudiger Zusammenarbeit weiterentwickelt haben.

Der Verein feiert heute sein 20jähriges Bestehen. Früher wurde man mit 21 Jahren volljährig. Eltern sind mit der Entwicklung ihrer Kinder in diesem zarten Alter nicht immer ganz zufrieden. Doch der Betreuungsverein hat in den zurückliegenden 20 Jahren eine Entwicklung durchlaufen, die alle Beteiligten mit Stolz und Dankbarkeit zurückblicken lässt. Er hat eine überaus engagierte und ihm verbundene Mitarbeiterschaft, einen wohlwollenden und vorausschauenden Vorstand, eine gesunde finanzielle Basis, gute und gern wahrgenommene Fortbildungsangebote für ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer mit abwechslungsreichen Halbjahresprogrammen und mit Festen, bei denen sich Betreuer und Betreute auf Augenhöhe begegnen. Und bei der Führung eigener Betreuungen ist der Verein im Laufe seiner Geschichte vielen Menschen zum Segen geworden.

Daher gratuliere ich von ganzem Herzen zur lange erreichten Volljährigkeit und wünsche dem Verein und allen Aktiven für die weitere Arbeit weiterhin viel Erfolg und Gottes Segen“.

 

 

Viele Mitwirkende bereicherten das Jubiläumsfest

Alljährliche Feste- wie das Herbstfest- gehören also traditionell zum Vereins-Miteinander wie Mitgliederversammlungen und zahlreiche Informationsangebote.

Fröhliche Gemeinschaft – mit viel Gesang – bestimmte auch das Jubiläumsfest. Ein guter Begleiter dazu: Karl-Heinz Rosenkranz aus dem Daadener Land, der mit seinem Akkordeon Stimmen und Stimmung „bündelte“.

Für Unterhaltung und Begeisterung sorgten zudem die Gruppe „Tanzalarm“ der Lebenshilfe (Leitung Erika Stäblein), die Cheerleader „Heavenly Force“ des CVJM Altenkirchen, die Theatergruppe „Schaustall“ der Lebenshilfe Flammersfeld (Leitung: Matthias Ludwig), Hubertus Eunicke, Mitglieder des Frauenkreises der Evangelischen Kirchengemeinde Birnbach sowie Spontanbeiträge der Gäste.

Karl-Heinz Rosenkranz

Karl-Heinz Rosenkranz sorgte für beste musikalische Unterhaltung beim Geburtstagfest und motivierte zum Mitsingen und Mitschunkeln.

Theatergruppe "Schaustall"

„Bitte geht’ nicht fort“, hieß der Beitrag der Theatergruppe „Schaustall“ der Lebenshilfe in Flammersfeld, in dem die Mitwirkenden sehr eindrucksvoll am Thema„Abschiedsschmerz“ arbeiteten.

 

Frauen des Frauenkreises Wissen

Mit einem Schmunzeln stellten beim Geburtstagfest des Betreuungsvereins im Diakonischen Werk Altenkirchen, Mitglieder des Frauenkreises der Evangelischen Kirchengemeinde Birnbach kreative Bekleidungsideen musikalisch vor. Die Frauengruppe sorgte, wie viele weitere Aktive, für gute Laune bei den mehr als 140 Besuchern im Wissener Gemeindehaus. Alle Fotos: Petra Stroh

 

Cheerleader

Schnell, goldig und mitreißend: Die Cheerleader des CVJM Altenkirchen wirbelten beim Geburtstagfest des Betreuungsvereins. Foto: Gaby Uhr

 

Tanzgruppe

„Tanzalarm“ die Tanzgruppe der Lebenshilfe (Leitung Erika Stäblein) brachte sich mit Tanz, aber auch Gesang in das vielfältige Programm gekonnt ein. Foto: Gaby Uhr

 

Ehrung von Mitgliedern bei Sitzung im November

Wolfram Westphal und Martina Kubalski-Schumann, Hauptamtliche des Betreuungsvereins, führten mit viel Herzblut durch das umfangreiche Programm. Sie dankten vor allem auch der Kirchengemeinde Wissen, die sich mit ihrem zentralen Veranstaltungsort für die Feste des Betreuungsvereins immer gerne einspannen lasse und mithelfe.

Auf Ehrungen von Gründungsmitgliedern und engagierten Aktiven verzichtete man beim Geburtstagfest. Dies soll bei der Mitgliederversammlung des Betreuungsvereins am 20. November geschehen. PES.