Abschied Henrich

Pfarrer Bernd Henrich:

nach 31 Jahren in den Ruhestand

Verabschiedung am Sonntag, 5. September

Gottesdienst in der Kirche und Feier in der Wiedhalle

Der Abschied von „seiner“ Kirche – der Auferstehungskirche in Schöneberg – fällt Pfarrer Bernd Henrich nach 31 Dienstjahren in der Wiedgemeinde nicht leicht

Der Abschied von „seine“ Kirche – der Auferstehungskirche in Schöneberg – fällt Pfarrer Bernd Henrich nach 31 Dienstjahren in der Wiedgemeinde nicht leicht. Am Sonntag, 5.September, wird er mit einem Gottesdienst und anschließender Feier in der Wiedhalle verabschiedet.

Vieles wird sich künftig ändern, wenn Gemeindepfarrer Bernd Henrich nach 31 Dienstjahren in der Evangelischen Kirchengemeinde Schöneberg in den Ruhestand geht. Der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen verliert seinen dienstältesten Pfarrer und die kleine Gemeinde wird mit der Nachbargemeinde Mehren eine „Pfarramtliche Verbindung“ eingehen. Das bedeutet, dass beide Gemeinden eigenständig bleiben, aber künftig von Pfarrer Bernd Melchert (Mehren) gemeinsam betreut werden.
„Die Gemeinden und der Pfarrer begeben sich gemeinsam auf neue Wege und es wird viel mehr Kommunikation nötig sein“, schätzt Kirchmeister Arnold Hahn. Man habe sich aber gut vorbereitet  und sei guter Dinge.
„Doch zuvor werden wir erst mal sicher alle einen Kloß im Hals haben…“ vermutet der Kirchmeister, der dankbar, aber auch mit Wehmut auf den bevorstehenden Abschied von Gemeindepfarrer Bernd Henrich blickt. „Das damalige Presbyterium hat mit der Wahl Henrichs einen Glücksgriff getan“, resümiert Hahn, der seit 26 Jahren mit dem scheidenden Gemeindepfarrer zusammenarbeitet und sich an ganz viel Schönes erinnert.
Am 7. Oktober 1979 traf das Schöneberger Presbyterium die Entscheidung für den neuen Pfarrer, Amtsantritt war am 11. November. Dass dieses Entscheidung die „Schöneberger Statistik“ derart beeinflussen würde, konnte man allerdings noch nicht ahnen:  Bernd Henrich wurde nicht nur der 42. Pfarrer in einer langen Gemeinde-Tradition. Wie Kirchmeister Hahn recherchiert hat,  erreichte Henrich fast die längste Amtszeit, nur Pfarrer Johann Arnold Heinrich schaffte es länger: Von 1732 bis 1766 hatte er die Pfarrstelle inne – also 32 Jahre.
Auch Pfarrer Bernd Henrich konnte sich nach seiner ersten Fahrt über die Schöneberger Brücke, die Kirche schon im Blick, nicht vorstellen, dass er sein gesamtes „Pfarrerleben“ in der Wiedgemeinde verbringen würde. Der gebürtige Hesse hatte , um seinen letzten Studienort in Bonn zu erreichen, zwar bereits häufig den Kirchenkreis Altenkirchen „erfahren“ und bei seinem Vikariat in Kirchen/Sieg schon die Menschen der Region etwas kennen gelernt,  konnte sich aber gut vorstellen, irgendwann mal mit seiner „aufgewachsenen“ Familie die Region zu wechseln oder gar in einer Stelle als Krankenhaus-Seelsorger zu arbeiten.
Doch der Westerwald hatte „Haftwirkung“, nicht zuletzt wegen des „ungeheuren Vertrauensvorschusses“, dem man ihm entgegenbrachte. Der Theologe konnte ungehindert seine Stärken einbringen und ausleben: Seelsorge in aller Vielfalt!
Dies wirkte auch über die Gemeindegrenzen hinaus, etwa in den „Trauergruppen“, von Henrich initiiert, wo trauernde Menschen der Region ihren Platz fanden. 
Kasualien – Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten oder Beerdigungen – waren dem Gemeindepfarrer immer alle Mühen wert. Genau wie bei den sorgsam vorbereiteten sonntäglichen Predigten, setzte er hier seine Schwerpunkte. „Die Predigten sind ein Stück  von mir und ein Stück für mich“, definiert er seinen Anspruch. Dafür bildete er sich auch permanent fort, nahm seine Zuhörer so manches Mal mit in literarische Welten. „Der Gottesdienst am Sonntag war  immer etwas besonderes, er schenkte Ruhe und gab Kraft für eine neue Arbeitswoche“,  unterstreicht Kirchmeister Hahn. „Die Schwerpunkte Henrichs waren für uns eine Bereicherung!“
Ursula Henrich, die ihren Mann in vielen Diensten unterstützte, konnte anhand der „Klappergeräusche“ der Schreibmaschine schon aus der Ferne erahnen, wie sich eine Predigt entwickelte.  Sie ist froh, dass derzeit nur ein Abschied vom Dienst und nicht von Schöneberg angesagt ist.
Es gibt wohl keine evangelische Familie in der Kirchengemeinde Schöneberg, mit der Pfarrer Henrich nicht mehrfach persönlich in Kontakt stand, Zahlen von Kasualien lassen sich nur schätzen, andere Kontakte – so zu den örtlichen Vereinen und Gruppen, aber auch in die Partnergemeinde nach Großwoltersdorf (Brandenburg) – zählen ohnehin nicht in Zahlen.
Viele Menschen können darum auch die Gelegenheit zum persönlichen Abschied nutzen. Am Sonntag, 5. September, 14 Uhr, beginnt der Gottesdienst in der Auferstehungskirche in Schöneberg, anschließend sind alle zur Feier in die Wiedhalle nach Neitersen eingeladen. PES.