Abschied Aust

Markus Aust

Pfarrer Markus Aust verlässt nach 24 Jahren Dienst als Gemeindepfarrer in Betzdorf die Gemeinde und tritt ab 1. September eine neue Pfarrstelle im Nachbarkirchenkreis „An der Agger“ an.

Pfarrer Markus Aust
geht zu den „Nachbarn“

 

Engagierter Theologe verlässt Betzdorf

Viele Menschen in Betzdorf und Umgebung verabschieden sich derzeit von Pfarrer Markus Aust. Bis Anfang August ist dazu noch Gelegenheit. Danach geht der Theologe zunächst in Urlaub und ab 1. September tritt er seine neue (ganze) Gemeindepfarrstelle in Gummersbach im benachbarten Kirchenkreis „An der Agger“ an.

„Umwälzende Ereignisse in seinem Leben“ – so Pfarrer Aust – haben ihn dazu bewegt, dass er nach 24 Jahren Dienst in der Kirchengemeinde Betzdorf nun den Neuanfang sucht.

Der 55 jährige Theologe, der in diesem Jahr auch sein 25. Ordinationsjubiläum feiern konnte, wurde am 8. März 1992 als Betzdorfer Gemeindepfarrer eingeführt. Er bildete seither gemeinsam mit seinem Kollegen Heinz-Günther Brinken, der schon seit Oktober 1985 in Betzdorf wirkt, das neue „Pfarrer-Duo“.
Amtsvorgänger von Aust war Pfarrer Hermann Twittenhoff, der von 1967  bis 1991 Gemeindepfarrer in der Betzdorf war; beide – Aust und Twittenhoff  prägten somit gleich lang die Kirchengemeine mit ihren rund 3500 Gemeindegliedern.

Verabschiedung bei der Kreissynode in Hamm

In der Kreissynode im Juni in Hamm erinnerte Superintendentin Andrea Aufderheide nicht nur an das Ordinationsjubiläum von Pfarrer Aust (er wurde vor 25 Jahren ordiniert), sondern hob an dieser Stelle sein langjähriges segensreiches Wirken in Gemeinde und Kirchenkreis hervor. Sie erinnerte anlässlich seines bevorstehenden Abschieds dabei noch einmal an so manche herausragenden Dienste, etwa die in der kreiskirchlichen  Notfallseelsorge (s.u.) die Aust maßgeblich geprägt habe.
Viel Beifall der Synode gab es für das Engagement von Aust, der sich seit 2011 auf gleich zwei Ebenen hauptberuflich einsetzt.
Neben dem Gemeindedienst in Betzdorf mit halber Stelle, arbeitete er die vergangenen fünf Jahre auch als Berufsschulpfarrer an der Berufsbildenden Schule in Wissen. Seine Gemeinde-Tätigkeit war von vielerlei Engagement geprägt, ganz besonders „nachhaltig“ war Aust Engagement für eine „Warme Stube“, die in das Projekt „Betzdorfer Tafel“ mündete und vielen Menschen eine wichtige Anlaufstelle wurde.

Neben diesen hauptberuflichen Diensten steht Markus Aust – auch dies würdigte die Superintendentin bei der Kreissynode – aber auch vor allem für seinen großen Einsatz im übergemeindlichen Bereich. Aust engagierte sich über zwölf Jahre für die „Ökumenische Sozialstation“ in Betzdorf/Kirchen, in den synodalen Ausschüssen für Jugendarbeit und Theologie-/Gottesdienst, sowie als Abgeordneter des Kirchenkreises bei der Landessynode.

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Die Notfallseelsorge (NFS) war im überregionalen Engagement Austs besonders hervorgehoben. Er war Mitbegründer  der „NFS“ und setzte zahlreiche Akzente. In einem der jährlichen „Blaulichtgottesdienste“ – hier in Altenkirchen 2012 – erhielt Aust (rechts) die Ehrenmedaille des Landkreises Altenkirchen für seinen Einsatz. Fotos: Archiv/Kirchenkreis/Petra Stroh

Herzensanliegen Notfallseelsorge

Ganz besonders herausragend aus all dem vielfältigen Wirken ist allerdings der Einsatz von Pfarrer Markus Aust in der Notfallseelsorge im Kreis Altenkirchen: im November 2012 erhielt Aust bei einem  „Blaulicht-Gottesdienst“ am Ewigkeitssonntag in Altenkirchen aus den Händen von Landrat Michael Lieber die Ehrenmedaille des Kreises Altenkirchen. Aust gehörte – gemeinsam mit vier anderen KollegInnen zu den „Akteuren der ersten Stunde“, die die Notfallseelsorge aufbauten und „belebten“. Aust setzte sich maßgeblich für ein neues System der Notfallseelsorge unter Einbindung aller GemeindepfarrerInnen und anderer geschulter Hilfskräfte ein, so dass es ab 2007 trotz veränderter personeller Bedingungen weiter ein tragfähiges System im Kreis Altenkirchen geben konnte. Neben seinen Einsätzen als Notfallseelsorger – oft auch über sein „Gebiet“ hinaus – übernahm Pfarrer Markus Aust stets zahlreiche Dienste zum Erhalt und Ausbau der NFS: etwa als Koordinator und fachlicher Begleiter der Nachbetreuung von Einsatzkräften bei besonders belastenden Einsätzen. Er organisiert Informations- und Fortbildungsveranstaltungen, sorgt für die notfallseelsorgerische Begleitung von SchülerInnen nach dem Tod von MitschülerInnen oder LehrerInnen und vieles mehr.
Beim Ehrhalt der Ehrenmedaille, die Aust im Namen aller seiner KollegInnen entgegennahm, unterstrich er, dass er sich besonders darüber freue, dass allen Beteiligten im Notfallseelsorge-Bereich deutlich wurde, dass diese Aufgabe aus dem Glauben heraus geschehe. Ohne dieses Fundament im Glauben sei es kaum möglich, sich immer wieder auf den Weg zu Einsätzen zu machen und für die Betroffenen und Helfer segensreich da zu sein.
Die noch verbleibenden Dienstwochen bis 5. August von Pfarrer Aust in und um Betzdorf bieten die Gelegenheit, sich von vielen Menschen zu verabschieden, mit denen er in den vergangenen 24 Jahren an verschiedensten Stellen zusammenarbeitete. Seine beiden „Abschiedsgottesdienste“ in der Kreuzkirche sind auch jeweils sehr musikalisch bestückt. Mitwirkende dabei u.a. Kreiskantor Alexander Kuhlo und der MGV Sassenroth.

Das Presbyterium der Kirchengemeinde Betzdorf  hat kürzlich bei der Kirchenleitung den Antrag auf Wiederbesetzung der Gemeindepfarrstelle auf den Weg gebracht. Wegen der komplizierten Stellensituation rechnet die Gemeinde mit einer Vakanz von einem Jahr.  PES.

 

 

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